Weißweine mit großem Facettenreichtum
Über die ursprüngliche Herkunft der Rebsorte wurde lange gerätselt. So verortete man ihre Wurzeln des Namens wegen im rumänischen Transsilvanien, also in Siebenbürgen, oder auch in Silvan, einer Stadt in Mittelasien. Genetische Untersuchungen bestätigen unterdessen, dass der Silvaner eine natürliche Kreuzung aus Traminer und „Österreichisch Weiß“ ist. Nach Deutschland, seinem heutigen Hauptanbaugebiet, kamen die ersten Silvaner-Rebstöcke nachweislich im 17. Jahrhundert.
Vom Sommerwein bis hin zum Barriquewein oder Dessertwein
Der Charakter des Silvaners wird sehr vom Standort und der Bodenbeschaffenheit geprägt. Ebenso wie diese gelangt diese Traube zu einem ungeheuren Facettereichtum. Vom unkomplizierten Sommerwein, geschmeidig cremigem Barriquewein, über ein gut entwickeltes, elegantes und lebhaftes großes Gewächs bis hin zu einem intensiven, lang anhaltenden edelsüßer Dessertwein ist alles möglich. Die meistens blassgelben, oft sehr hellen Weine sind im Bouquet verhalten und zeigen sich am Gaumen mild und eher neutral bei insgesamt moderater und harmonischer Fruchtsäure. Der zarte Duft des üblicherweise leichten Weins erinnert den Kenner an Kräuter, Stachelbeere oder frisches Heu.
Der Blaue Silvaner – ein Weißwein
Der Blaue Silvaner ist im Übrigen eine Mutation des Grünen Silvaners, hat statt der intensiv grünen Beeren des Grünen Silvaners aber blaue Beeren. Dennoch bringt auch der Blaue Silvaner Weißweine hervor.